Abtreibung und was Frauen darüber wissen sollten

Abtreibung

Unter einer Abtreibung versteht man einen Schwangerschaftsabbruch einer ungewünschten oder einer für die Mutter gefährlichen Schwangerschaft. In Österreich ist die Abtreibung unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. So muss die Abtreibung bis zur 14. SSW durchgeführt werden (12 Wochen nach der Befruchtung – 14 Wochen nach dem ersten Tag der letzten Monatsblutung) und davor eine Beratung stattgefunden haben (Fristenlösung). Zu einem späteren Zeitpunkt ist der Abbruch nur dann straffrei, wenn z.B. festgestellt wird, dass das Kind mit einer schweren Behinderung zur Welt kommen würde oder die Gesundheit oder das Leben der Mutter durch die Weiterführung der Schwangerschaft in Gefahr wäre.

Methoden die zum Schwangerschaftsabbruch führen

Einerseits gibt es operative Methoden. Zum einen die Ausschabung (Curettage), durch die der Fruchtsack mit dem Embryo samt Gebärmutterschleimhaut entfernt wird. Zum anderen kann die Abtreibung durch die Absaugmethode durchgeführt werden (die häufigste Art einer Abtreibung). In diesem Fall wird nach einer Lokal- oder Vollnarkose der Fruchtsack mit Embryo und Gebärmutterschleimhaut abgesaugt. Die möglichen Komplikationen bei dieser Methode werden als relativ gering eingestuft.

Medikamentöse Abtreibung

Andererseits kann der Abbruch medikamentös eingeleitet werden. Seit 1999 kann die Schwangerschaft durch die Abtreibungspille Mifegyne beendet werden. Diese Pille enthält den Stoff Mifepriston, das dem für die Schwangerschaft notwendigen Hormon Progesteron entgegenwirkt und somit die Schwangerschaft beendet. Diese Form gilt als schonende Alternative zu den operativen Methoden. Allerdings ist der Einsatz dieser Abtreibungspille an einige Voraussetzungen geknüpft:
  • Die Anwendung darf nur bis zum 63. Tag (9. SSW) nach dem ersten Tag der letzten Periode erfolgen (in der gesamten EU).
  • Es sollte sicher sein, dass eine Abtreibung gewünscht wird.
  • Eine Eileiterschwangerschaft ist auszuschließen, weil Mifegyne bei der Schwangerschaft im Eileiter nicht wirkt. In der frühen Schwangerschaft ist es manchmal schwierig, eine Eileiterschwangerschaft sicher auszuschließen.
  • Es müssen ein Ultraschall und eine Bestimmung des Schwangerschaftshormons vorliegen.
Eine Nachkontrolle ist unbedingt erforderlich, da diese Abtreibungspille keine 100%ige Wirksamkeit aufweist. Ein Schwangerschaftsabbruch kann Komplikationen zur Folge haben, außerdem können psychische Folgen auftreten. Eine intensive Beratung und gegebenenfalls eine professionelle Nachbetreuung ist deshalb nicht nur empfehlenswert, sondern unbedingt erforderlich.


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